Freitag, 18. Juni 2010

Zum Schluss

Ich hoffe, wir konnten mit diesem Blog unterhaltenswertes und interessantes berichten und auch Nichtfliegern einen Eindruck in die private Fliegerei geben. Wir sind für jeden Kommentar dankbar und planen schon den nächsten Flug - natürlich auch wieder mit Blog!

Vielen Dank an alle Leserinnen und Leser

Uwe & Otto

Es geht zurück

Um 10.00 Uhr haben wir unsere Maschine mit billigem schwedischen Spirt vollgetankt und es geht los. Das Wetter sieht noch recht ungemütlich aus - tiefe Bewölkung und kalt. Wir haben unseren Flugplan im Flight-Planning-Centre in Stockholm telefonisch aufgeben. Ein toller freundliche Service, der auch eine ausführliche Wetterberatung enthält. Zusätzlich sind alle Wetterinformationen im Internet verfügbar. Da könnte sich Deutschland ein gehöriges Stück abschneiden. Bei uns kostet eine telefonische Wetterberatung sehr viel Geld (kostenpflichtig Servicenummer). Das Flugwetterberatungsangebot der Deutschen Flugsicherung ist ebenfalls kostenpflichtig. Ob dieser Weg in Deutschland der Richtige ist, haben wir schon oft diskutiert. Sicherlich ist in Schweden die Hemmschwelle zu eine ausführlichen Wetterberatung deutlich niedriger und sie wird daher auch bestimmt öfter genutzt. Aus meiner Sicht ein echter Beitrag zur Flugsicherheit - so wie es in Deutschland vor einiger Zeit auch einmal war!

Wir melden uns gleich nach dem Start auf der Piste 30 bei Sweden Control an und fliegen in rund 1000 Fuss entlang der Küste über Malmö an den südlichsten Zipfel von Schweden. Von dort aus geht es über das Meer nach Rügen. Am vorgesehenen Meldepunkt zwischen den Ländern melden wir uns per Funk bei Sweden Control ab und bedanken uns für den immer sehr zuvorkommenden und freundlichen Service. Wir gehen dann auf die Frequenz von Bremen Information. Unser Flug führt uns weiter nach Süden, auf etwa der selben Strecke wie beim Hinflug. Es ist dicht bewölkt und wir können nicht all zu hoch fliegen, was aber im Norddeutschen Tiefland kein Problem ist. In der Gegend der Müritzer Seenplatte wird es zudem noch ziemlich dunstig. Es bleibt aber alles fliegbar und wir sind froh, dass wir auf der Informationsfrequenz von Bremen ständig Verkehrsinformationen erhalten. Währen des Flugs holen wir uns noch ein aktuelles Wetter von Erfurt ein - die Nachrichten sind gut. Mittlerweile haben wir auch Rückenwind und fliegen um die 130 Knoten schnell in Richtung Thüringer Wald. Wir landen kurz vor 14.00 Uhr in Schweinfurt-Hassfurt um noch den Rest des Weltmeisterschaftsspiel Deutschland - Serbien anzuschauen. Leider ist auf dem Flugplatz keine Möglichkeit. Auf der Terrasse steht eine ältere Dame. Otto spricht sie an und sie erklärt sich spontan bereit uns in die Stadt zu fahren. Dort sehen wir dann noch die zweite Halbzeit - eines leider glücklosen deutschen Teams. Gegen 17.30 Uhr ist dann für mich die Reise zu Ende - wir landen wohlbehalten wieder in Mengen. Nachdem der ganze Papierkram erledigt und die Maschine getankt ist, fliegt Otto weiter nach Regensburg. Mittlerweile ist auch er gut angekommen.

Der letzte Abend in Schweden

Wir sind gegen 18.30 Uhr nach einem schönen Rückflug wieder in Landskrona angekommen und werden dort übernachten. Am Abend gehen wir in eine Pizzeria. Ganz anderst als bei uns werden hier in Schweden sehr viele Pizzerien von türkischen Gastwirten oder Gastwirten aus dem Nahen Osten betrieben. Es gibt eine bunte Mischung aus Pizzas, Kebap und anderen Gerichten. Etwas ratlos stehen wir vor einer Liste mit rund 50 Pizzen. Auf der Zutatenliste verstehen wir nur einen Teil. Ich entscheide mich für eine Pizza nach Art des Kochs und bekomme eine Salami-Peperoni-Pizza, die zusätzlich dicht mit Kebap bedeckt ist. Die Pizza schmeckt ausergewöhnlich aber sehr gut. Leider schaffe ich nur die Hälfte.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Leider schon wieder auf dem Rueckweg

Auch die schoenste Reise geht zu Ende. Aber ganz reibungslos geht auch die Rueckreise nicht. Wir planen zunaechst nach Stockholm zu fliegen. Dort gibt es inmitten der Stadt einen alten Flughafen (Barkaby), den wir vor drei Jahren schon mal angeflogen sind. Ein toller Anflug mitten uber die schwedische Hauptstadt. Anschliessend soll es dann auf direktem Weg nach Suedschweden gehen, wo wir uebernachten wollen, bevor wir morgen den Rueckflug nach Deutschland antreten.
Wir sitzen nach dem Fruehstueck im Hotel und machen die Flugplanung. Natuerlich haben wir die neuesten Karten dabei. Als wir aber den Flugplan von Finnland nach Schweden telefonisch aufgeben, muessen wir leider erfahren, dass Barkaby seit wenigen Wochen geschlossen ist. Also heisst es wieder umplanen. Stattdessen wollen wir nach Norrköping suedlich von Stockholm fliegen und dann weiter.
Bei tollem Wetter fliegen wir von Helsinki aus los. Aber so einfach ist das gar nicht. Wir stehen rund 15 Minuten am Abflug, bis wir die Freigabe (Cleared for take off) bekommen. Quasi im Minutentakt landen Flugzeuge und es gibt keine Luecke fuer uns.
Endlich klappt es und wir fliegen erneut entlang der finnischen Suedkueste nach Westen. Am Grenzuebertrittpunkt auf dem Meer zwischen Finnland und Schweden melden wir uns bei Stockholm Controll und werden auf einen suedlichen Umweg geschickt, weil eine Gefahrengebiet vor der Kueste aktiv ist, in dem das Militaer scharf schiesst. Anschliessend bekommen wir eine erneute vollkommen unkompliziert unsere Freigabe fuer den Flug ueber die Schaeren an der Kueste entlang und landen nach rund drei Stunden auf dem Regionalflughafen von Norrköping. Der Anflug war wirklich beeindruckend. Es geht eine tiefe Bucht entlang ins Landesinnere - eine wunderschoene Landschaft.
Nach einer Stunde geht es weiter. Wir landen noch auf einem "Feld- und Wiesenflugplatz" unterwegs und kommen gegen sechs Uhr in Landskrona an. Dort werden wir heute uebernachten, mit Freunden aus Schweden zum Essen gehen und dann morgen zurueck nach Deutschland fliegen.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Ein toller Tag in Helsinki

Wir hatten ja bereits von Mariehamn unsere Zimmer in Helsinki bestellt. Das war alles andere als einfach. Da in Helsinki mehrere Kongresse stattfinden, lag ein Einzelzimmer zwischen 150 bis 200 Euro. Nach laengerer Recherche im Internet finde ich doch tatsaechlich in einem deutschen Hotel Reservierungs System Zimmer fuer 56 Euro inclusive Fruehstueck. Wir koennen das gar nicht glauben und recherchieren zunaechst im Internet. Ein Anruf im Hotel fuehrt zu einem Angebot ueber 120 Euro. Schnell buchen wir, auch wenn das Hotel etwas ausserhalb der Stadt liegt. Letztlich liegt es in etwa zwischen Flugplatz und Stadt und wir sehen im Internet, dass nicht weit vom Hotel entfernt eine UBahnStation in Richtung Stadtmitte geht.
Nach der Landung nehmen wir ein Taxi und fahren zum Hotel. Dort erwartet uns eine Ueberraschung. Es handelt sich um ein direkt am Meer gelegenes grosses Konferenzhotel mit sehr gutem Standard.
Vom Hotel aus nehmen wir den Bus zur Metrostation und fahren in die Stadt. Nach Stadtrundfahrt und Schifffahrt durch die vorgelagerten Inseln ist es schnell Abend und wir finden auf Grund einer Empfehlung das Fischrestaurant SEA HORSE. Dort essen wir zu Abend uns sind erneut begeistert. Ich esse ein Lachssuppe die viel eher an ein Lachsgulasch erinnert und anschliessend einen Fisch mit Meerrettich und Kartoffeln. Absolut lecker und frisch. Gegen 24.00 Uhr sind wir wieder im Hotel und ich schreibe noch schnell diesen Blogbeitrag auf dem Hotelcomputer. Leider kaempfe ich mit dem finnischen Tastaturlayout und finde weder Umlaute, Anfuehrungszeichen oder Bindestriche. Ich hoffe, der Beitrag ist trotzdem lesbar.
Ach so, draussen ist es uebrigens noch ziemlich hell. Es wird hier die ganze Nacht nicht richtig dunkel.

Hallo Helsinki

Nach einer eher durchwachsenen Nacht wache ich gegen 6 Uhr auf, weil draussen immer wieder ein pulsierendes Geraeusch ertoent. Es klingt, als ob ein Kanal durchgespuelt wuerde und tatsaechlich, nach wenigen Minuten stinkt es erbaermlich aus dem Ablauf im Bad. Da ich eh nicht mehr schlafen kann, stehe ich auf und wir treffen uns um 07.30 Uhr zu einem eher duerftigen Fruehstueck. Letztendlich sind wir froh, als wir das Hotel verlassen.
Auf dem Flughafen fackeln wir nicht lange. Otto geht direkt zum Flugzeug, das wir schon am Vortag getankt hatten. Ich gehe auf den Tower, wo ein anderer aber genau so freundlicher Fluglotse sitzt. Waehrend er mich mit den Wetterinformationen fuer die Strecke nach Helsinki versorgt, gebe ich den Flugplan auf. Die Wetteraussichten sind perfekt und kurz nach 9 Uhr starten wir in Richtung Helskinki.
Es folgt ein wunderschoener Flug entlang der finnischen Suedkueste ueber Hunderte oder gar Tausende von kleinen Inseln, teilweise mit Hausern und kleinen Haefen. Der Himmel ist blau und ohne Wolken und der Wind kommt fast von hinten, so dass wir mit rund 120 bis 130 Knoten unterwegs sind. Nach knapp eineinhalb Stunden umfliegen wir die Stadt Helsinki im S[den ueber das Meer und steuern direkt den Flughafen Malmi an. Dabei haben wir einen tollen Blick auf die Stadt und die vorgelagterten Inseln samt Burg.
Endlich geschafft, unser Ziel ist erreicht.

Dienstag, 15. Juni 2010

Und wieder kein Erfolg!

Um 10.00 Uhr fahren wir mit dem Taxi auf den Flughafen. Ohne Probleme kommen wir auf den Tower und werden freundlich begrüßt: "Ach ihr seit gestern abend noch mit dem Flugzeug hier gelandet". In Deutschland unmöglich - wenn ich auf einem kommerziellen Flughafen nach der offiziellen Betriebszeit landen würde, dann käme keine freundliche Begrüßung sondern sehr wahrscheinlich ein saftiges Bußgeld in Frage. Wieder einmal hat sich unsere Einschätzung zum Fliegen in Skandinavien (sh. hierzu auch erste Blogbeiträge) bestätigt. Und es kommt noch besser: Da wir nach der offiziellen Betriebszeit gelandet sind, müssen wir auch keine Landegebühren bezahlen. Lediglich 5 Euro Parkgebühren fallen an. Wir können das fast nicht glauben. Der freundliche Fluglotse versorgt uns mit allen Informationen und tatsächlich, die Strecke über Turku nach Helsinki sieht viel besser aus. Die Wolkenuntergrenzen sind deutlich höher.
Aber es kommt meist nicht so wie man denkt - dieser alte Spruch trifft auch für uns zu. Während wir die Flugplanung machen und einen Flugplan aufgeben zieht Nebel und Dunst auf. Am Ende ist die Untergrenze über dem Flugplatz in 700 Fuß. Unmöglich zu fliegen!
Wir fahren zurück ins Hotel und schon kommt die nächste negative Überraschung. Nein, wir haben nur noch ein Zimmer frei, so die freundliche Dame an der Rezeption. Die Alternative ist ein Zwei-Sterne-Hotel in der Innenstadt, das lediglich zwei Euro pro Zimmer billiger ist. Zähneknirschend akzeptieren wir und rufen uns erneut ein Taxi, das uns in das Hotel Esplanade bringt. Eigentlich ein mondäner Name für ein Hotel. Die Wirklichkeit sieht jedoch deutlich trauriger aus. Nur so viel: Ich hoffe, ich kann in dem Bett überhaupt schlafen.
Am Abend dann doch noch ein freudiges Ereignis. Wir finden das wohl das beste Restaurant in Mariehamn direkt am Hafenkai und essen wirklich guten Fisch, von der Fischsuppe bis zu rafinierten Hauptspeisen. Jeder Bissen ist sein Geld wert (wenn es auch nicht preiswert ist).
Während wir essen, wird das Wetter immer besser. Am Ende haben wir blauen Himmel ohne Wolken. Kaum zu glauben, aber das ist halt auch Skandinavien. Leider ist es noch kalt und windig. Wir sind aber sicher, dass wir morgen nach Helsinki fliegen und buchen über Internet gleich ein Hotel.
Soweit so gut - bin überzeugt, dass wir auch morgen Interessantes berichten können.

Das war eine Nacht!

Wir sind im Hotel Zikada in Mariehamn untergekommen. 62 Euro das Einzelzimmer ist ein annehmbarer Preis, erst recht, wenn man denkt, dass wir nach finnischer Zeit (eine Stunde später als in Deutschland oder Schweden) sehr spät am Abend angekommen sind und auf den Rat eines Taxifahrers angewiesen waren.
Die Zimmer sind sehr einfach aber sauber. Was auffällt: Der zentrale Blickfang im Zimmer ist ein riesiger LCD-TV - hier wurde wirklich nicht gespart. Man erkennt auf den ersten Blick, was das Wichtigste im Leben ist!
Die Nacht war kurz. Wir sind erst gegen 02.00 Uhr ins Bett gekommen. Ich hatte ein Zimmer zum Hafen (nur eine Querstraße bis zum Kai) und schon um 07.00 Uhr haben fleißige finnische Handwerker angefangen einen Betonmischer zu betätigen und mit einer Flex Platten zu schneiden. An Weiterschlafen war überhaupt nich zu denken und so bin ich um 08.00 Uhr bereits zum Frühstück gegangen.
Interessant war eine Art warmer Haferflockenbrei - ähnlich dem englischen Porridge, das hier mit einem Stück Butter in der Mitte oder mit Marmelade oder Früchten gegessen wird. Ansonsten gab es fast alles zum Frühstück - vom 4-Minuten Ei bis zur Wurst mit Gurken und Paprika.
Draußen sieht das Wetter relativ gut aus - blauer Himmel mit Schäfchenwolken. Der Wetterbericht für Helsinki ist ein wenig besser, für den Nachmittag wird "scattered" und nicht mehr "broken" prognostiziert. Wir werden nach einer Wetteberatung am Flughafen und eventuell nach einem zusätzlichen Anruf in Helsinki-Malmi entscheiden, wohin wir heute fliegen. Der Wetterbericht für diese Woche ist eigentlich super - allerdings ist heute noch ein Übergangstag. Wenn es nicht mit Helsinki klappt, dann werden wir vielleicht nach Stockholm fliegen. Wir waren dort bereits vor drei Jahren. Dort liegt mitten in der Stadt ein ehemaliger Militärflugplatz (Barkaby), der gebührenfrei ist, aber über alle notwendige Infrastruktur verfügt.

Montag, 14. Juni 2010

Meistens geht es nicht so wie man denkt!

10.00 Uhr, blauer Himmer - wir starten auf Rügen mit Kurs schwedische Südküste. Eine Stunde Flug und wir sind in Landskrona. Wir tanken voll (statt 2,30 Euro in D kostet hier der Sprit nur rund 2 Euro) und haben wieder knapp 200 l im Tank. Nach Flugplanung und Kaffe im Vereinsheim des Fliegerclubs starten wir mit Kurs Stockholm Stavsta - einem Flugplatz südlich von Stockholm. Drei Stunden später, nach eine interessanten Flug quer durch Schweden, landen wir dort. Vor uns auf dem Abstellfeld stehen zahlreiche Ryanair-Maschinen und im Ankunftsgebäude ist alles voll mit Touristen. Wir setzen uns ins Restaurant und trinken Kaffee so lange wir den Weiterflug planen. Da es schon Nachmittag ist, nehmen wir uns vor direkt bis Helskinki zu fliegen. Dort wollen wir auf dem Flugplatz Malmi, im Süden der Stadt, landen. Wir tanken wieder voll, der Tankwart spricht perfekt deusch. Auf meine Frage, was ihn denn nach Schweden geführt hat, zuckt er nur mit den Schultern und meint: "Die schönen schwedischen Frauen!" Nach telefonischer Flugpanaufgabe und einer sehr guten Wetterberatung geht es los. Wir bekommen eine Abflug genau  nach Wunsch freigegeben und fliegen "2000 feet or below" die schwedische Ostküste an Stockholm über die Schären nach Norden. Ein wunderschöner Flug.
Nördlich von Stockholm drehen wir nach Osten und fliegen über die Aaland-Insel, vorbei am Flugplatz Mariehamn, nach Finnland. Die Republik Aaland ist wirklich interessant. Wir sind hier schon vor zwei Jahren gelanden. Sie besteht fast nur aus Inseln vor der finnischen Küste und hat einen autonomen Status. Die Menschen sprechen überwiegen schwedisch und die Flagge hat von beiden Ländern etwas.
An Mariehamn vorbei geht es an der finnischen Südküsten über eine wunderschöne Inselwelt nach Osten. Nach etwa einer halben Stunde - südlich von Turku - erreichen wir tiefe Wolken in etwa 500 bis 2000 Fuss. Der Wetterbericht hatte uns natürlich darauf hingewiesen und auch die Auskunft gegeben, dass in Helsinki diese Wolken broken - also mit deutlichen Lücken - seien. Wir verlassen uns darauf, steigen über die Wolken und fliegen weiter.
Die Wolken werden immer dichter und nach wenigen Minuten gibt es keine "Löcher" mehr. Ich rufe "Helsinki Radar" und lasse mir erneut zur Sicherheit das Helsinki-Wetter geben. Wieder die Auskunft "broken", also fliegen wir weiter. Eine knappe Stunde lang fliegen wir über den Wolken und es ändert sich nichts. Als wir nur noch rund 40 Meilen von Helsinki entfernt sind, frage ich erneut nach. Wieder die selbe Auskunft. Letztlich ändert sich jedoch nicht. Als wir in den Bereich des Verkehrsflughafens Heskinki einfliegen, müssen wir auf Grund der Luftraumstruktur deutlich sinken, was wegen der Wolken nicht möglich ist. Ein Sinkflug durch die Wolken kommt nicht in Frage, weil das illegal ist und unter uns eine bergige Gegend ist. Letztlich weiss man nie genau, wo man rauskommt.
Wir entschließen uns schweren Herzens umzukehren. melden uns in Helsinki ab und drehen um 180 Grand für den Rückflug nach Mariehamn. Helsinki Radar gibt uns an Tampere Radar weiter. Dort werden wir informiert, das Mariehamn in 10 Minuten schließt - wir haben noch ca. 1 Stunde Rückflug. Nein, so die Antwort auf meine Frage, die Landung außerhalb der Betriebszeiten sei kein Problem. Wir sollen einfach auf der Radarfrequenz bleiben und uns bei Erreichen des Flugplatzes abmelden (auch damit unser Flugplan geschlossen wird). In Deutschland undenkbar - auf einem Verkehrsflughafen außerhalb der Betriebszeiten zu landen - in Finnland kein Problem!
Der Weg zurück erscheint sehr lange. Wir fliegen in den Abend hinein über weißen Watte-Wolken, eigentlich sehr romantisch - wenn es nur in die richtige Richtung ginge. Die Luft ist ruhig und das Flugzeug fliegt wie auf Schienen. Gegen 21.30 (finnische Zeit 22.30) erreichen wir Mariehamn und landen auf der Piste 21. Niemand ist mehr da, aber innen am Zufahrtstor ist ein Hinweis für Piloten wie der Code für die Öffnung des Tors lautet. Alles kein Problem!
Draußen suchen wir eine Taxinummer, werden jedoch nicht fündig. Während wir über Internet nach einem Hotel suchen, kommt der Wachdienst. Er bestellt uns ein Taxi.  Der Taxi-Faher bringt uns zu einem günstigen und ordentlichen Hotel. Mittlerweile ist es 22.45 finnischer Zeit und wir haben Hunger und Durst. Im Hotel gibt es nichts mehr. Wir suchen rund eine Stunden herum und finden nur Bierkneipen in denen wir stehts die Auskunft bekommen "sorry, kitchen is closed".. Am Ende landen wir an eine Kebap Stand und sind dankbar für Kebap mit Pommes Frittes für 9 Euro!
Nach einem Bier auf dem Rückweg erreichen wir gegen 01.30 Uhr das Hotel. Draußen ist es immer noch nicht dunkel. Von meiner Terasse aus habe ich eine Blick in den Hafen. Dort liegt ein 4-Master mit dem Namen "Pommern" und als wir ankamen lagen dort große Ostseefähren.
Ich versuche jetzt zu schlafen. Spät genug ist es. Mal sehen wie morgen das Wetter ist und ob wir einen erneuten Versuch starten, nach Helsinki zu fliegen.

Sonntag, 13. Juni 2010

Jetzt geht's richtig los

Nach einem unterhaltsamen Fußballabend (hoffentlich geht es so auch am Freitag weiter!) haben wir gut geschlafen und sitzen nach dem Frühstück bereits wieder an der Flugplanung. Das Wetter sieht hier gut aus und auch die Vorhersagen für Schweden und Finnland sind gut. Zunächst wollen wir von Rügen nach Landskrona in Schweden fliegen. Ein kurzer Flug (knapp eine Stunde) vorbei an Malmö in die Gegend von Helsingborg. Wenn wir dort getankt haben, dann soll es quer durch Schweden in Richtung Stockholm gehen. Nördlich von Stockholm dann über die Aland-Inseln (wir wollen im Marieham landen) und von dort aus nach Helsinki auf den Flugplatz Helsiniki-Malmi im Süden der finnischen Hauptstadt. Mal sehen, wie das klappt und vor allem, wie wir tatsächlich vorwärts kommen. Uns erwartet heute ziemlich viel Arbeit , da es meist durch verkehrsreiche und kontrollierte Luftrräume (insbesondere Stockholm und Helsinki) geht. Die reine Flugstrecke ist nicht die große Herausforderung (ca. 500 Nautische Meilen), sondern das ganze Drumherum.

...und es geht doch!

Stehe morgens auf und schaue aus dem Fenster: Ein Wetter, dass sogar die Vögel zu Fuß gehen. Bei uns auf der Schwäbischen Alb regnet es und die Wolken hängen tief. Darunter alles voller Dunst. Der Wetterbericht frustriert mich noch mehr. In ganz Deutschland scheint die Sonne nur im Süden genau bei uns, da ist Mistwetter. Bei Otto in Regensburg sieht es ein kleines bißchen besser aus - er fährt zum Flugplatz. Voller Pessimismus packe ich meine Taschen und fahre auch zum Flugplatz um auf Otto zu warten. Tatsächlich er landet. Wir setzen uns in die Flugplatzkneipe uns sprechen unseren Flug durch. Wenn es die Wolkenuntergrenzen zulassen, dann wollen wir zunächst nach Magedeburg, dort landen und dann in Ruhe überlegen, wie weit wir heute noch fliegen.
Wir starten gegen 13.00 Uhr in Mengen und tatsächlich wir finden zwischen Dunst und Wolken eine Höhe in der wir gefahrlos über die Alb nach Nord-Osten fliegen können. Noch im Regen und tiefen Wolken geht es vorbei an Göppingen. Ab Crailsheim reißen die Wolken auf und die Sonne kommt durch. Weiter gehts an Schweinfurth vorbei über den Thüringer Wald, knapp westlich lassen wir Erfurt liegen und landen nach ca. 2 Stunden und 20 Minuten in Magdeburg. Dort ist es zwar auch bewölkt, aber angenehm warm und es regnet nicht. Schnell kommt die Enttäuschung: Es gibt keine Flugplatzkneipe. Im Tower findet sich jedoch ein Getränkeautomat und nach einem schlechten Kaffe beschließen wir direkt nach Rügen weiter zu fliegen. Vorsichtshalber noch ein Anruf: Leider schließt das Restaurang am Flugplatz Rügen um 18.00 Uhr. Es ist 16.00 Uhr und wir haben bis Rügen noch rund 150 Nautische Meilen zu fliegen (1 Nautische Meile entspricht ca. 1,82 km). Also werden wir wohl genau zum Feierabend dort landen. Wir beschließen deshalb in Rügen ein Zimmer zu suchen und den Abend dort gemütlich zu verbringen - vor allem beim Fußball (Deutschland - Australien). Wie geplant landen wir um 18 Uhr in Rügen. Es ist sehr windig und kühl. Der Mann auf dem Tower reserviert uns telefonisch ein Taxi in Bergen. Vor dem Flugplatz stehen bereits zwei Dänen, die ebenfalls mit dem Flugzeug angekommen sind. Wir teilen uns das Taxi. Das Hotel ist klasse - aber leider auch nicht ganz billig.

Samstag, 12. Juni 2010

Unvorbereitet geht nicht!

Stecke noch mitten in der Flugplanung und Vorbereitung. Otto hat sich um seinen Flieger gekümmert und ich hoffe, er ist im Top-Zustand. Schon verrückt, was es an Karten braucht. Neben den 8 deutschen Karten schleppen wir 7 Karten für Schweden und vier Karten für die südliche Hälfte von Finnland mit. Hinzu kommen die Flugplatzkarten (Anflugblätter) für alle Länder, die wir durchfliegen.
Das Wetter sieht einigermaßen durchwachsen aus. Mogen soll es in der südlichen Hälfte Deutschlands noch schlechter sein und je weiter wir nach Norden kommen, erwartet uns besseres Wetter. Insgesamt sind die Prognosen für nächste Woche gar nicht schlecht, auch in Skandinavien.
Wir werden wohl am späten Vormittag losfliegen. Otto kommt von Regenburg nach Mengen und nimmt mich auf. Dann geht es nach derzeitger Planung zunächst in gerader Linie an Stuttgart vorbei über Magedeburg nach Rügen. Die Flugzeit beträgt normalerweise ca. 4 Stunden für diese Strecke (ca. 400 Nautische Meilen). Von Rügen ist es dann nur noch ein kurzer Flug bis an die schwedische Südküste. Je nach Ankunftszeit werden wir in Südschweden übernachten oder noch ein Stück an der Küsten entlang in Richtung Stockholm fliegen. Auf jeden Fall nicht zu lange, denn schließlich spielt morgen die deutsche Fußballnationalmannschaft ihr erstes Spiel gegen Australien!

Freitag, 11. Juni 2010

Flug nach Norden - am Sonntag gehts los

Auch in diesem Jahr starten Otto und ich zu unserem alljährlichen gemeinsamen "Flugabenteuer". Wir haben beide eine Privatpilotenlizenz und fliegen mit Ottos Piper Arrow - einer 4sitzigen Maschine (ich werde noch Bilder einstellen). Die Flugstrecke haben wir noch nicht detailliert festgelegt - aber es soll über Schweden nach Finland und dort auch nach Helsinki gehen. Welche Strecke wir genau fliegen und wie lange wir brauchen hängt vom Wetter ab, aber auch ob es uns irgendwo besonders gut gefällt und wir deshalb etwas länger bleiben wollen. Meistens besprechen wir erst am Abend vorher, wohin es am nächsten Tag geht.
Wir nehmen uns ungefähr eine Woche Zeit. In den letzten Jahren waren wir bereits mehrfach in Skandinavien unterwegs, einmal sogar bis hoch zum Nordkap. Fliegen in Schweden hat uns immer fasziniert. Es gibt dort viele kleine Flugplätze mit hilfsbereiten netten Menschen, wenig Bürokratie und viel fliegerische Freiheit, unberührte Natur und fast jeder spricht Englisch, so dass die Kommunikation kein Problem ist.
Am kommenden Sonntag (übermorgen) solls losgehen und ich hoffe, ich kann mit diesem Blog Interessantes über unsere Reise berichten.