10.00 Uhr, blauer Himmer - wir starten auf Rügen mit Kurs schwedische Südküste. Eine Stunde Flug und wir sind in Landskrona. Wir tanken voll (statt 2,30 Euro in D kostet hier der Sprit nur rund 2 Euro) und haben wieder knapp 200 l im Tank. Nach Flugplanung und Kaffe im Vereinsheim des Fliegerclubs starten wir mit Kurs Stockholm Stavsta - einem Flugplatz südlich von Stockholm. Drei Stunden später, nach eine interessanten Flug quer durch Schweden, landen wir dort. Vor uns auf dem Abstellfeld stehen zahlreiche Ryanair-Maschinen und im Ankunftsgebäude ist alles voll mit Touristen. Wir setzen uns ins Restaurant und trinken Kaffee so lange wir den Weiterflug planen. Da es schon Nachmittag ist, nehmen wir uns vor direkt bis Helskinki zu fliegen. Dort wollen wir auf dem Flugplatz Malmi, im Süden der Stadt, landen. Wir tanken wieder voll, der Tankwart spricht perfekt deusch. Auf meine Frage, was ihn denn nach Schweden geführt hat, zuckt er nur mit den Schultern und meint: "Die schönen schwedischen Frauen!" Nach telefonischer Flugpanaufgabe und einer sehr guten Wetterberatung geht es los. Wir bekommen eine Abflug genau nach Wunsch freigegeben und fliegen "2000 feet or below" die schwedische Ostküste an Stockholm über die Schären nach Norden. Ein wunderschöner Flug.
Nördlich von Stockholm drehen wir nach Osten und fliegen über die Aaland-Insel, vorbei am Flugplatz Mariehamn, nach Finnland. Die Republik Aaland ist wirklich interessant. Wir sind hier schon vor zwei Jahren gelanden. Sie besteht fast nur aus Inseln vor der finnischen Küste und hat einen autonomen Status. Die Menschen sprechen überwiegen schwedisch und die Flagge hat von beiden Ländern etwas.
An Mariehamn vorbei geht es an der finnischen Südküsten über eine wunderschöne Inselwelt nach Osten. Nach etwa einer halben Stunde - südlich von Turku - erreichen wir tiefe Wolken in etwa 500 bis 2000 Fuss. Der Wetterbericht hatte uns natürlich darauf hingewiesen und auch die Auskunft gegeben, dass in Helsinki diese Wolken broken - also mit deutlichen Lücken - seien. Wir verlassen uns darauf, steigen über die Wolken und fliegen weiter.
Die Wolken werden immer dichter und nach wenigen Minuten gibt es keine "Löcher" mehr. Ich rufe "Helsinki Radar" und lasse mir erneut zur Sicherheit das Helsinki-Wetter geben. Wieder die Auskunft "broken", also fliegen wir weiter. Eine knappe Stunde lang fliegen wir über den Wolken und es ändert sich nichts. Als wir nur noch rund 40 Meilen von Helsinki entfernt sind, frage ich erneut nach. Wieder die selbe Auskunft. Letztlich ändert sich jedoch nicht. Als wir in den Bereich des Verkehrsflughafens Heskinki einfliegen, müssen wir auf Grund der Luftraumstruktur deutlich sinken, was wegen der Wolken nicht möglich ist. Ein Sinkflug durch die Wolken kommt nicht in Frage, weil das illegal ist und unter uns eine bergige Gegend ist. Letztlich weiss man nie genau, wo man rauskommt.
Wir entschließen uns schweren Herzens umzukehren. melden uns in Helsinki ab und drehen um 180 Grand für den Rückflug nach Mariehamn. Helsinki Radar gibt uns an Tampere Radar weiter. Dort werden wir informiert, das Mariehamn in 10 Minuten schließt - wir haben noch ca. 1 Stunde Rückflug. Nein, so die Antwort auf meine Frage, die Landung außerhalb der Betriebszeiten sei kein Problem. Wir sollen einfach auf der Radarfrequenz bleiben und uns bei Erreichen des Flugplatzes abmelden (auch damit unser Flugplan geschlossen wird). In Deutschland undenkbar - auf einem Verkehrsflughafen außerhalb der Betriebszeiten zu landen - in Finnland kein Problem!
Der Weg zurück erscheint sehr lange. Wir fliegen in den Abend hinein über weißen Watte-Wolken, eigentlich sehr romantisch - wenn es nur in die richtige Richtung ginge. Die Luft ist ruhig und das Flugzeug fliegt wie auf Schienen. Gegen 21.30 (finnische Zeit 22.30) erreichen wir Mariehamn und landen auf der Piste 21. Niemand ist mehr da, aber innen am Zufahrtstor ist ein Hinweis für Piloten wie der Code für die Öffnung des Tors lautet. Alles kein Problem!
Draußen suchen wir eine Taxinummer, werden jedoch nicht fündig. Während wir über Internet nach einem Hotel suchen, kommt der Wachdienst. Er bestellt uns ein Taxi. Der Taxi-Faher bringt uns zu einem günstigen und ordentlichen Hotel. Mittlerweile ist es 22.45 finnischer Zeit und wir haben Hunger und Durst. Im Hotel gibt es nichts mehr. Wir suchen rund eine Stunden herum und finden nur Bierkneipen in denen wir stehts die Auskunft bekommen "sorry, kitchen is closed".. Am Ende landen wir an eine Kebap Stand und sind dankbar für Kebap mit Pommes Frittes für 9 Euro!
Nach einem Bier auf dem Rückweg erreichen wir gegen 01.30 Uhr das Hotel. Draußen ist es immer noch nicht dunkel. Von meiner Terasse aus habe ich eine Blick in den Hafen. Dort liegt ein 4-Master mit dem Namen "Pommern" und als wir ankamen lagen dort große Ostseefähren.
Ich versuche jetzt zu schlafen. Spät genug ist es. Mal sehen wie morgen das Wetter ist und ob wir einen erneuten Versuch starten, nach Helsinki zu fliegen.
Hallo Ihr Flieger, also ich lerne daraus zwei Dinge
AntwortenLöschena) Kebap und Pommes gibts also doch überall
b) ich werde nie wieder über Kebap-Preis in D jammmern.
Klasse und gut geschriebener Blog! Viele Grüße und weiterhin viel Spaß!
Markus
Hallo Markus, danke fuer die Blumen. Hoffe, du liest weiter mit.
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